BIO
Eigentlich wollte Bruno Liberda Papst werden...
hat sich dann aber doch auf den Schöpfungsprozess selbst verlegt. Als Autotheist kreiert er im Chaos Zustände, die er nie findet. Den Weg dorthin nennt er Musik.
Nach einem Studium bei Roman Haubenstock-Ramati bot sich ihm 1978 die einmalige Gelegenheit, als Erster an der Wiener Staatsoper elektronische Musik zu spielen und ein Ballett auf Basis elektronischer Musik zu kreieren. Es folgen mehrere Aufträge für Opern und Ballette. Arbeitet u.a. an der Frankfurter Oper, Oper Amsterdam, Burgtheater, Piccolo Teatro Milano, Oper Karlsruhe, Bregenzer Festspiele etc.
Spielt live Elektronik Sets solo und in diversen Formationen.
Versucht permanent, hinter seinen Ton–Bildern zu verschwinden und das Vorurteil auszuräumen, Musik sei eine universelle Sprache und werde auf der ganzen Welt verstanden.
Er gibt sein Wissen nicht nur an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien weiter, sondern hält auch Gastvorlesungen im In- und Ausland. Liberda’s Musik ist geprägt von der Faszination, durch die Verbindung traditioneller Instrumente mit den elektronischen Apparaten des
3. Milleniums der Definition Hoëné Wronsky’s auf die Spur zu kommen: Musik ist die Verkörperlichung der in den Klängen selbst gelegenen Intelligenz.
Ein nicht mehr eruierbarer Umstand konfrontiert Bruno Liberda im frühen Alter mit der schockierenden Tatsache, daß 1953 an anderen Orten dieses Planeten ein um eventuell hunderte Jahre verschobenes Datum bedeutet: Wochenlanges Grübeln „über den wahren Moment“ zeitigt Einblicke in die Relativität aller uns umgebender Abläufe, Behauptungen und Dinge. Später – nach Preisen, Stipendien, Aufträgen, Aufführungen, Unterricht u.a. wünscht er von den unbekannten Meistern unweit hinter den wachen Toren der Welt, deren Unterweisungen er jetzt aus der Simultanzeit übersetzt, zu lernen. Angehalten zur Übung, hybridisiert er die in der Chronik mannigfaltigst gefundenen Instrumente, Gebärden, Zeichen und Klangkörper.
Lebt im unvollendeten Zirkel der Töne.